Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, aufrecht oder aufsteigend wachsende Art, immer mit vielen Brutkörpern in kugelförmigen, gelben Häufchen an den Blattspitzen, aber auch Perianthien und männliche Triebe mit rot überlaufenen Hüllblättern sind nicht selten. Kleiner als Lophozia guttulata, mit der sie oft zusammen wächst, mit tiefer eingeschnittenen Blättern und viel weniger stark verdickten Zellecken. Gute Beschreibung (als L. gracillima Buch) und Bestimmungshinweise bei Buch (1933a). Meist in kleinen Polstern wachsend und fast ausschließlich auf ständig feuchtem, morschem, aber oft noch hartem Nadelholz in feuchten Bergwäldern. Begleiter sind: Nowellia curvifolia, Cephalozia lunulifolia, C. catenulata, C. leucantha, Scapania umbrosa, Lophozia guttulata, Calypogeia suecica und Riccardia palmata. Die Art ist kennzeichnend für das Riccardio-Scapanietum. Ökologischsoziologische Hinweise bei: Ahrens (1992); Drehwald (1997); Nebel & Philippi (2005).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Auf Totholz in feuchten Bergwäldern, an ausreichend humiden Stellen gelegentlich auch im Hügelland: NB: 4229/1 morsches Fichtenholz am Achtermann, Drehwald (1997). HE: 5425/44 morsches Holz am Schafstein, Futschig & Philippi (1963), hier von U. Drehwald (in litt.) und M. Preussing (!) wieder bestätigt; 5716/4 Fichtenstock im Heidetränktal N vom Altkönig, 25.05.1997, LM; 5918/1 Gravenbruch, auf altem Nadelholz, Manzke (1998) als Lophozia longiflora, det. LM (!). TH: Meinunger (1992); 5330/1 Großer Beerberg, Totholz, 960 m, 01.05.2002, M. Preussing & H. Thiel (!). RP: 6109/3 Idarwald, Waldweg am Fischbach W Schauren, Fichtenhirnschnitt, 01.07.1986, leg. E. Walsemann, det. LM (!). BW: Bislang wenige Funde im Hochschwarzwald und am Bodensee: Ahrens (1992); Nebel & Philippi (2005); 8114/1 Seebuck, Baumstumpf, 1350 m, 8/1934, leg. Th. Herzog als L. ventricosa, rev. LM (JE !); 8114/1 Seehalde am Seebuck-Osthang, morsches Holz, 1240 m, 05.10.2002, M. Reimann (!); 7415/1 Bannwald Wilder See, morsches Holz, 940 m, 09.05.2003, M. Lüth (!). BY: Nordbayern: Bislang nur im Hohen Bayerischen Wald, hier anscheinend nicht allzu selten, von älteren Bryologen nicht erkannt: Belege REG (!). Neuere Nachweise: M. Koperski (!); M. Reimann (!). Eigene Funde, immer auf Totholz: 6946/1 NO Buchenau, 13.06.1994; 7047/3 Aufstieg zum Lusen, 07.06.1996; 7249/1 Dreiecksmarke, 30.05.1996. Alpen: Verbreitet und häufig, wahrscheinlich in allen Quadranten. Neben eigenen Beobachtungen zahlreiche Belege von R. Lübenau; R. Lotto; U. Beyerlein; M. Preussing; R. Düll; A. Schäfer-Verwimp und aus dem Herbar REG (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde erst in jüngster Zeit richtig erkannt und genauer beachtet. Wahrscheinlich ist sie etwas weiter verbreitet als angegeben, vor allem im Verbreitungsgebiet von Riccardia palmata und ähnlichen Arten ist mit weiteren Nachweisen zu rechnen. Wahrscheinlich ist sie im Gebiet ungefährdet, außerhalb der Hauptverbreitungsgebiete sollte sie jedoch durch Belassen von Totholz an geeigneten Stellen gefördert werden.