Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, unscheinbare Art, die nur sehr selten Sporogone ausbildet, früher nur in diesem Zustand erkannt wurde und dem gemäß als sehr selten galt. Die Art bleibt aber meist steril und bildet regelmäßig Rhizoidgemmen aus, an denen sie sicher erkannt werden kann, Nordhorn-Richter (1982). Die Bestimmung solcher Pflanzen ist jedoch mühselig und zeitaufwendig, von vielen Bryologen wird sie deshalb auch heute kaum beachtet. Sehr eingehend hat sich Risse (1985) mit ihr befasst und schreibt zu Recht, dass sie zu den Arten gehört, „die als selten gelten, tatsächlich aber übersehen werden“. Kleine, kaum 1 cm hohe, blassgrüne bis schmutzig grünrötliche, meist einzeln wachsende Pflanzen, stets mit gelblichen bis braunrötlichen Rhizoidgemmen, die leicht vorspringende Zellen haben können. Die Pflanzen sind Pohlia melanodon ähnlich, die jedoch ein weiteres Zellnetz hat. Auf offenen, feuchten, lehmigen bis sandigtonigen, kalkfreien Böden an Gräben, Weg- und Bachrändern sowie auf Äckern. Risse (l. c.) nennt als typische Begleitmoose zahlreiche Arten des Pottietum truncatae, vor allem: Dicranella staphylina, Ditrichum cylindricum, Ceratodon purpureus, Pottia truncata, Pseudephemerum nitidum, Bryum rubens und B. klinggraeffii. Nebel & Philippi (2001) zählen als Begleitmoose Blasia pusilla, Fossombronia pusilla und Anthoceros agrestis auf. Das ökologisch-soziologische Verhalten muss noch genauer untersucht werden. Verbreitung im Gebiet. Von der Küste bis in die Mittelgebirge überall an geeigneten Stellen nachgewiesen, höchstes Vorkommen bei 800 m im Thüringer Wald. Die Art ist jedenfalls viel weiter verbreitet als in der Karte dargestellt, eine Angabe von Einzelfunden erscheint unnötig. – Pohlia atropurpurea (Wahlenb.) H. Lindb. Nordische, im Gebiet bislang nicht sicher nachgewiesene Art. Zu den Angaben in Düll (1994) liegt in M kein Belegmaterial vor. Eine weitere, ältere Literaturangabe gehört zu Pohlia melanodon und wurde bereits von Nordhorn-Richter (1982) berichtigt.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wächst meist einzeln oder in kleinen Gruppen zwischen anderen Moosen. Wie viele weitere Arten, die sich durch Rhizoidgemmen vermehren, wird auch Pohlia lescuriana durch heutige menschliche Tätigkeit eher etwas begünstigt. Eine Gefährdung der Art scheint im Gebiet nicht zu bestehen.