Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gehört innerhalb der Sektion Curtae zu den größeren Arten und ist im Gelände Scapania curta, S. irrigua oder auch S. aequiloba recht ähnlich. Gut ausgebildete Bestände haben praktisch immer reichlich Perianthien, was die Bestimmung sehr erleichtert, man vergleiche den obigen Schlüssel. In Mischrasen mit S. curta sind beide immer sicher unterscheidbar. Abgrenzungsschwierigkeiten kann es eher mit Formen von S. irrigua geben. Bei S. irrigua sind die Zellen des Unterlappens immer deutlich in konzentrischen Kreisbögen um die Blattspitze angeordnet, bei S. helvetica nicht. Das Perianth ist bei S. irrigua stärker gezähnt als bei S. helvetica. Wenn man sie genau kennt, ist sie auch ohne Perianthien sicher bestimmbar. In gelb- bis braungrünen, oft ausgedehnten Rasen auf offenen, schwach kalkhaltigen, neutralen oder schwach sauren Lehmböden, in hohen Lagen auf Moränenschutt und in Schneetälchen, auch einzeln zwischen anderen Moosen umherkriechend. Begleiter sind: Marsupella funckii, Jungermannia gracillima, Lophozia sudetica, Nardia scalaris, Oligotrichum hercynicum, Ditrichum heteromallum, Scapania curta, S. umbrosa, Pogonatum urnigerum und Pohlien mit blattachselständigen Bulbillen. In alpinen Schneetälchen mit Anthelia juratzkana und Jungermannia polaris. Soziologische Aufnahmen liegen nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptsächlich in den Alpen verbreitete Art und hier meist Scapania curta ersetzend. Vereinzelt auch in einigen höheren Mittelgebirgen. Teilweise in Mischrasen mit S. curta, worauf schon Familler (1917) hinweist, und wahrscheinlich noch manchmal übersehen: NW: 5015/4 N Benfe, feuchte Wege am Weibelskopf, mit Lophozia sudetica, 580 m, 30.05.1997, leg. WS, det. LM. TH: 5433/3 Bahneinschnitt im Finstergrund N von Ernstthal, in einigen größeren, an Scapania aequiloba erinnernden Rasen zwischen Pyrola minor, Orthilia secunda, Sanionia uncinata und weiteren Moosen auf feuchtem Schieferschutt umherkriechend, 700 m, 31.07.2004, LM; 5532/1 Burkhardstiegel W der Scheibe, Rand eines Forstweges, mit Scapania curta, Oligotrichum hercynicum, Ditrichum heteromallum, Nardia scalaris, Jungermannia gracillima, Pogonatum urnigerum, 660 m, 24.07.2004, LM. BW: Bisher nur im Hochschwarzwald: K. Müller (1905; 1951–1958); JE (!). BY: Nordbayern: Bayerischer Wald: 6946/3 Einzianfilz NO Buchenau, 1300 m, 13.06.1994 (!!). – Zu streichen: Arberseewand, Futschig in Düll & Meinunger (1989), der Beleg in FR gehört zu Scapania scandica, rev. LM (!). Alpen: Von der höheren Waldregion bis in die alpine Stufe weit verbreitet bis häufig, von allen älteren und neueren Bryologen sowie von uns an zahlreichen Stellen nachgewiesen. Höchstes Vorkommen: 8531/4 Zugspitzplatt, mit Anthelia juratzkana und Jungermannia polaris, 2300 m, 03.10.1961, R. Lotto (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen überall verbreitet, oft in großen Beständen und ungefährdet. Vereinzelte Neufunde in einigen höheren Mittelgebirgen deuten darauf hin, dass die Art hier bisher übersehen wurde und vielleicht an weiteren Stellen zu erwarten ist. Diese kleinen Vorkommen sollten möglichst geschont werden: RL 3.