Synonyme:
Barbula danica M. T. Lange, Barbula pulvinata Jur., Syntrichia pulvinata (Jur.) Jur., Syntrichia virescens (De Not.) Ochyra var. virescens, Tortula pulvinata (Jur.) Limpr., Tortula ruralis var. virescens De Not., Tortula virescens (De Not.) De Not., Tortula virescens var. mutica Nebel & Heinrichs
Deggendorf, Isarauen bei Fischerdorf
Gametophyt
Querschnitt Stämmchen Deggendorf, Isarauen bei Fischerdorf
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) In lockeren bis dichten Rasen, in der Tracht den übrigen Vertretern der Tortula ruralis-Gruppe ähnlich, aber kleiner. Besonders bei Schad- und Stressformen kommt es zur Bildung von Brutorganen, die der vegetativen Vermehrung dienen: Heinrichs et al. (2000). Außerdem gibt es bisweilen Formen mit fehlendem Glashaar und stumpfer Blattspitze, die neuerdings als T. virescens var. mutica beschrieben wurden: Heinrichs in Nebel & Philippi (2000); Koperski et al. (2000). Als Epiphyt bevorzugt sie offene Landschaften in der Nähe menschlicher Siedlungen, wo Einzel- und Alleebäume sowie Obstanlagen besiedelt werden. In großen, geschlossenen Waldgebieten ist sie kaum zu finden. Daneben werden ebenso häufig Felsen und Sekundärstandorte verschiedenster Art besiedelt. Tortula virescens gilt als Kennart des nitrophytischen Syntrichietum pulvinatae. Regelmäßige Begleitmoose sind Hypnum cupressiforme, Amblystegium serpens und mehrere Orthotrichum-Arten. Es liegen nur wenige soziologische Aufnahmen vor: Marstaller (1985; 1996a); Ahrens (1992).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt im ganzen Gebiet vor mit Verbreitungsschwerpunkt im Flach- und Hügelland bis in die untere Montanstufe. Die höchsten Fundstellen werden in den Voralpen, 8332/1 bei Altenau, bei 840 m, R. Lotto (!), und in der Schwäbischen Alb bei 1000 m angegeben: Nebel & Philippi (2000). In den Alpen und den höheren Silikatmittelgebirgen mit großen, geschlossenen Waldgebieten weitestgehend fehlend. Im norddeutschen Flachland ist ein deutlicher Verbreitungsschwerpunkt im Osten unverkennbar, so ist die Art im brandenburgischen Odertal an Alleebäumen überall häufig, während sie an entsprechenden Stellen im Emsland nur sehr spärlich vorkommt.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Größere Bestände sind vor allem in Ostdeutschland zu finden, in den übrigen Gebieten findet man meist nur kleine Populationen. Manche Lücken in der Verbreitungskarte werden sich bei stärkerer Berücksichtigung anthropogener Vorkommen noch schließen. Die Art hat die Fähigkeit, geeignete Sekundärstandorte rasch zu besiedeln und ist im Gebiet ungefährdet.