Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art wurde erst in neuerer Zeit schärfer von Tortula ruralis unterschieden. Brauchbare Bestimmungsschlüssel bei Kramer (1980), Heinrichs (1996) und Heinrichs in Nebel & Philippi (2000). Um eine einigermaßen sichere Bestimmung dieser und der beiden folgenden Arten vornehmen zu können, muss man sehr umfangreiches Material der gesamten T. ruralis-Gruppe durcharbeiten und außerdem die Pflanzen am Standort kennenlernen. Die Art besiedelt sonnige, trockene bis mäßig frische Stellen auf meist kalkhaltigen Gesteinen sowie in Trocken- und Halbtrockenrasen, außerdem Sekundärstandorte auf Mauern und Beton. Angaben zur Ökologie und Soziologie bei Nebel & Philippi (2000) sowie in zahlreichen Arbeiten von Marstaller (z. B. 1986b; 1992a; 1994d; 1995; 1997b; 2000b; 2003b; 2003c); Caspari (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Da die Art nur wenig beachtet und öfter falsch bestimmt wurde, ist die Verbreitung nur sehr lückenhaft bekannt. Der Verbreitungsschwerpunkt dürfte in den wärmeren Kalkgebieten Mittel- und Süddeutschlands liegen. Genauere Angaben liegen aus BW: Nebel & Philippi (2000) sowie aus TH (Marstaller) vor. Am Alpenrand eine Angabe: 8328/2 leg. R. Lübenau, det. (!). Aus den übrigen Gebieten liegen nur Einzelnachweise vor, meist an Sekundärstandorten. Abts & Heinrichs (1996) bezeichnen die Art auf Dächern am Niederrhein als mäßig häufig. Geprüfte Vorkommen aus Norddeutschland: 2023/3 Mauer bei der Kirche in Itzehoe, 02.03.1990, WS; 2424/4 Hamburg-Cranz, Deich, 21.09.1991, E. Walsemann (!); 1541/3 Prerow, Bergstraße, zementierte Mauer, 18.04.1999, M. Koperski (!); 2752/3 Trockenhang W. Gartz, 26.10.1984, LM, teste J. Heinrichs.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Gesicherte Aussagen über Bestandsgrößen sind derzeit nicht möglich. An naturnahen Offenstandorten dürfte die Art durch Verbuschung zurückgehen. Zahlreiche Nachweise an Sekundärstandorten zeigen jedoch, dass eine ernsthafte Gefährdung nicht vorliegt.