Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine sehr variable Art, von der Mönkemeyer (1927) zahlreiche Varietäten angibt. Im Gebiet ist hauptsächlich var. cuspidatum vertreten, während var. mutabile (= T. brachydontium var. brachydontium, vergl. Koperski et al. 2000) nur von wenigen Stellen in trocken-warmen Gebieten genannt wird. Beide sind aber durch Übergänge verbunden und werden hier in der Karte zusammengefasst. Auf kalkhaltigen oder neutralen Unterlagen, meist an frischen bis feuchten Stellen über Kalkblöcken in lichten Buchenwäldern (wohl hauptsächlich var. cuspidatum), aber auch (an Rhein, Mosel und im Kyffhäuser) an lichten Trockenhängen, auf Felsköpfen in Trockenrasen und in Gipsschloten (wohl meist var. mutabile). Charakteristische Begleiter sind: Ctenidium molluscum, Tortella tortuosa, Fissidens dubius, Encalypta streptocarpa, Didymodon fallax, Trichostomum crispulum. Soziologische Aufnahmen bei Marstaller (1994f; 2006) und C. Schmidt (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptsächlich in niederschlagsreicheren Gebieten, vor allem im Westen, vom Tiefland bis in die montane Stufe. MV: Nur auf Rügen auf Kreidekalk der Stubnitz, hier erstmalig 1966 von M. Nörr gesammelt und erst viel später von F. Müller erkannt: Berg et al. (1992). Die Pflanzen gehören zur Varietät cuspidatum und wurden inzwischen an weiteren Stellen gefunden: F. Müller (1996b); Berg et al. (2000). NB: Vereinzelt im Weserbergland: Nowak (1965); 4022/4 Kalkfelsen S Pegestorf, 1992, (!!); Koperski (in litt.); Preussing (in litt.). Erstnachweis im Harz: 4128/2 Romkerhaller Wasserfall, luftfeuchter Kalkfels im Wald, 29.07.2000, M. Preussing (!). NW: Ziemlich selten, meist in Kalkbuchenwäldern des Berglandes: Düll (1980; 1995; 2000); F. Koppe (1977, nur in der var. cuspidatum); C. Schmidt (1992; 2004); 4717/1 N Niedersfeld, Felsen oberhalb Kläranlage, 17.06.1997, WS. HE: Vereinzelt, nur in der var. cuspidatum: Grimme (1936); 4422/3 Eberschützer Klippen (!!). TH: Einen Verbreitungsschwerpunkt besitzt die Art in den Muschelkalkgebieten Westthüringens, vor allem im Eichsfeld; Marstaller (1994f); Preussing (in litt.); Meinunger (1992). Wohl durchweg var. cuspidatum. Zu var. mutabile gehört: 4632/2 Gipsschlote auf dem Klocksberg bei Bad Frankenhausen, Reimers (1940, 1981 leg. Marstaller (!). RP: Sehr zerstreut, vor allem in den Durchbruchstälern des Rheinischen Schiefergebirges: Düll (1995); Werner (1987); Frahm (2001); Oesau (2001a); Caspari (2004); 6107/2 Moselfelsen O Niederemmel, 28.03.2000, LM. BW: Hauptverbreitung auf Felsen in Kalkbuchenwäldern der Schwäbischen Alb, sonst sehr selten: Nebel & Philippi (2000); 6223/4 M. Reimann, wohl meist var. cuspidatum. Die var. mutabile: 6917/1 Kaiserberg bei Untergrombach, 1993, M. Ahrens (!!). BY: Nordbayern: 5825/3 Nordhang unter der Burg Saaleck, Muschelkalk, 27.04.2005, K. Offner & I. Dietz (!). – Isolierte, überprüfungsbedürftige Angabe, Belege sahen wir nicht: 7446/2 Blöcke am Inn bei Passau, F. & K. Koppe (1931, det. Loeske). Südbayern: Zerstreut am Alpenrand: Familler (1911); R. Lübenau (!); 8627/1 Breitachklamm (!!); 8432/3 Kuhfluchtbach, R. Lotto (!); J. Werner (!); W. Braun (!); Paul (1924); Herzog & Paul (1920); Thyssen (1968); von uns gefunden: 8429/2 SO Oberkirch; 8334/1 Kohlleiten-Alm; 8241/1 Hochfelln; 8242/2 Dunklwand SO Adlgaß.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Hauptverbreitungsgebieten kann es zur Ausbildung größerer Bestände kommen, sonst sind die Vorkommen meist klein. Im Gegensatz zu Trichostomum crispulum und vielen anderen Kalkmoosen werden im Gebiet keine Sekundärstandorte besiedelt, insgesamt ist die Art als schutzbedürftig einzustufen: RL 3.