Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine gut abgegrenzte, problemlos erkennbare Art. Die trockenen Kapseln sind oft deutlich längsfurchig und ähneln dann Cynodontium. Lockere Rasen auf offenen, neutralen bis schwach sauren, lehmigen, zeitweilig feuchten Böden. Gerne an halbschattigen Waldwegen, auf Windwurfflächen, auch auf Wiesen, Weiden, Brachäckern und an Grabenrändern. Begleitmoose sind Weissia controversa, Fissidens taxifolius und Atrichum undulatum. In Tongruben findet man die Art mit Riccardia incurvata und Cephaloziella hampeana. Angaben zur Soziologie von Weissia rutilans finden sich in: Ahrens (1992) und Nebel & Philippi (2000).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Fast nur in den westlichen Teilen des mittel- und süddeutschen Flach- und Hügellandes, im Norden sehr selten. Hauptverbreitung in den rheinischen Mittelgebirgen. SH: 1426/3 Steilküste S Strandbek, grasbewachsener Lehmblock, zwischen Fissidens taxifolius, Dengler (!) in Siemsen et al. (2000). (MV?): Nur alte Angaben, Brockmüller (1870); Limpricht (1890); Doll (1982); Belege und Bestätigungen fehlen, die Angaben werden daher vorerst nicht in die Karte aufgenommen, erscheinen jedoch nicht ganz unwahrscheinlich. NW, NB: Sehr zerstreut, nach Norden zu selten: Milde (1869); F. Koppe (1977); Düll (1980; 1995; 2000); C. Schmidt (1992); Woike (in litt.); 3614/3 Koperski (!). HE: Vor allem im Westen: Röll (1926); Grimme (1936); 5517/4 und 4920/1 SW von Hundsdorf, Futschig (FR !); 5318/3 und 5418/1 Gießen, K. Anders (!). Eigene Funde: 5315/3 Tongrube am Beilstein, 5517/1 Waldwiese S Napoleonstock O von Oberwetz; 5618/2 Straßenböschung N von Wisselheim. TH: Sehr selten: 5130/2 Schnepfenthal, Röse in Milde (1869); 5530/2 Straßenböchung O Wiedersbach, 29.04.2002, M. Preussing (!). – Alle sonstigen Angaben zweifelhaft und zu streichen: Röll (1915); Meinunger (1992). RP, SL: Zerstreut: Düll (1995; 2000); Oesau (1996); Werner (2000); Caspari (2004); Lauer (2005); 5911/1 Umgebung Bubach, 25.03.1994, WS. BW: Nebel & Philippi (2000); weitere Angaben M. Reimann (in litt.); A. Schäfer-Verwimp (in litt.). BY: Selten. Geprüfte Belege: 7038/1 bei Regensburg, Familler (REG !); 5827/2 und 7629/4, K. Offner (!). Literaturangaben: Familler (1911); Lübenau (1992). – Zu streichen: Düll in Düll & Meinunger (1989).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Selbst in den Hauptverbreitungsgebieten „eine seltene Art, die an vielen verschiedenen Standorten auftreten kann und doch nirgends zum typischen Inventar zählt“, Caspari (2004). Sie tritt hauptsächlich an anthropogen beeinflussten Standorten auf, ist unbeständig und sicher öfter übersehen. Ein praktischer Schutz ist kaum möglich und wohl auch nicht nötig.