Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Auf feuchter, kalkhaltiger Erde und Humus über Kalkfelsen an halbschattigen Stellen, hauptsächlich über der Waldgrenze bis in die alpine Stufe, steigt aber gelegentlich bis 800 m herab. Eine eher kleine Art, ausgezeichnet durch kleine, schmale Kapseln mit langem Hals, aber sehr großen Sporen bis 80 µm, die zu den größten unter allen einheimischen Laubmoosen gehören.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Nur in den Alpen, hier zerstreut: BY: Ältere Angaben Familler (1911); Paul & v. Schoenau (1925); Paul (1924); K. Koppe (1968). Neuere Funde: 8430/4, 8431/1+3 Mehrfach in den Ammergauer Alpen, Eggensberger (1994: 30); 8431/4 Wank-Nordwesthang SO Farchant, Dolomitfels am Rand einer felsigen Wasserrinne, 1070 m, 31.05.1982, H. und R. Lotto (!); 8435/1 Schronbachtal N Fall, Humus über Kalkfels, 850 m, 25.05.1998, LM; 8336/4 SO Bad Kreuth, Aufstieg Steinernes Kreuz zur Bayrbachalm, Kalkfels, 1080 m, Meinunger & Schröder (1996); 8241/1 Hochfelln SW Bergen, Humus über Kalkfels, 1650 m, 20.08.1993 (!!); M. Reimann (2006a).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art kommt immer nur in kleinen Rasen vor und ist leicht zu übersehen. Die Nachweise aus neuerer Zeit zeigen, dass sich die Bestände gegen früher nicht erkennbar verändert haben, sie scheint gegenwärtig nicht akut gefährdet, bei gezielter Suche ist mit weiteren Vorkommen zu rechnen. Trotzdem muss sie einen Schutzstatus erhalten: RL R. Encalypta longicollis kommt in Europa nur in den Alpen und an einer Stelle in Nordschweden vor. Die Bestände in unserem Gebiet gehören europaweit zu den größten und sind deshalb besonders schutzwürdig, Bayern hat für ihre Erhaltung eine besondere Verantwortung.