Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Diese und die folgende Art wurden erst in neuerer Zeit durch Arbeiten von Crundwell & Nyholm (1974); Ahrens in Nebel & Philippi (2000) und Erzberger (2002) klar gegeneinander abgegrenzt. Ältere Angaben lassen sich nur dann sicher einordnen, wenn entweder Belege vorliegen oder die Arten in den betreffenden Gebieten wieder bestätigt wurden. Dies ist nicht in allen Fällen gelungen. Da es sich durchweg um sehr seltene Arten handelt, wurden auch Fundangaben, die sich nicht klären ließen, aufgenommen und entsprechend gekennzeichnet. In lockeren Herden oder einzeln wachsende, niedrige, grüne bis gelbgrüne Pflanzen auf offener, kalkhaltiger, lehmiger, toniger bis sandiger Erde. Meist an flachgründigen, offenen Stellen auf Absätzen und in Nischen größerer Felsen. Hinweise zur Ökologie bei C. Schmidt (2004).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Eine sehr seltene Art mit Verbreitungsschwerpunkt im Fränkischen Jura sowie auf Massenkalk und Diabas im mitteldeutschen Berg- und Hügelland. Die Art tritt offenbar jahrweise sehr unterschiedlich auf und kann über viele Jahre ganz ausbleiben. MV: 2334/4 Schwerin, an den Anhöhen am Wege nach Zippendorf, hier 1806 von Crome als Funaria dentata beschrieben: Milde (1869); Crundwell & Nyholm (1974). Neubestätigungen fehlen. NW: Selten im westfälischen Bergland: Neuere Nachweise: C. Schmidt (1992; 2004); geprüfte Belege: 4515/4 Felsen bei Hirschberg, Juni 1905, W. Schemmann (JE !); 4516/3 Kirchberg bei Warstein, Juni 1884, Winter (JE !); 4610/1 Ruhrtal bei Volmarstein, Düll (1987). Ungeprüfte Literaturangaben: F. Koppe (1977); Düll (1980). NB: 3721/4 Süntel: „Einige Pflänzchen vom Fuße des Amelungsberges teilte mir Prof. Brockhausen mit“, Wehrhahn (1921); 4429/2 Roeseberg bei Walkenried, auf Gips und Dolomit, Loeske (1903). ST: 4230 und 4231 an zwei Stellen im Rübeländer Kalkgebiet, Loeske (1903; JE !). RP: 5705/4 Dolomitfelsen bei Gerolstein, 25.05.1873, F. Winter (JE !), Düll (1987; 1995). HE: 5215/4 Nordostflanke der Diabasklippen „am Stein“ bei Bahnhof Niederscheld-Süd, 08.06.1978, J. Futschig (FR !); 5514/4, 5515/3, 5615/4 Diez, Runkel und in der ganzen Kalkformation der Lahn nicht selten, Grimme (1936), neuere Bestätigungen J. Futschig (!) und G. Schwab (in litt.). – Weitere Angaben bei Grimme (1936) gehören zu F. pulchella, zu den Angaben von Wächtersbach liegen keine Belege vor, diese wurde nicht in die Karten übernommen. TH: 5335/2 auf der Altenburg bei Pößneck, Zechstein, Meinunger (1992). Belege und Bestätigungen fehlen, es könnte sich auch um F. pulchella gehandelt haben. BW:7128/1 Ipf N Bopfingen, Weißjura, beweideter Trockenrasen, Nebel & Philippi (2000). BY: Mehrfach im Fränkischen Jura, sonst nur einzeln im Frankenwald und an der Donau. Geprüfte Belege: 5932/1 Staffelberg, altbekannte Fundstelle, Walther & Molendo (1868), Familler (1911), Crundwell & Nyholm (1974), (JE !), (M !), bis heute, aber immer nur sehr spärlich und nicht alljährlich: 1994, M. Siemsen (!), 2002, O. Schröder (!!); 5933/1+3 Weismain-Schammendorf, 1900, Brückner (M !); 5936/1 Diabasfelsen bei Stein (JE !); 6133/1 Feinerde auf Jurakalkfelsen im Tal S von Aufseß, mit Mannia fragrans, 04.05.2000, LM; 6134/3 Rabenstein, 1890, Brückner (M !); 6234/1 Pottenstein, Dolomitfelsen am Eingang zur Weidmannsgeseeser Schlucht, 20.05.2002, M. Reimann (!), 6435/1 Hartenstein bei Velden, erdbedeckte Dolomitfelsen, 485 m, 28.06.1925, J. Kaulfuss (UBT, comm. E. Hertel !); 6635/2 und 6835/4, M. Reimann (2005); 7143/4 im Isarmündungsgebiet, 01.05.1890, Lickleder (M !). 7935/1 Thalkirchen bei München (REG !), ob identisch mit der Angabe Maria Einsiedel, Familler (1911?). – Folgende Literaturangaben dürften hierher gehören, Familler (1911; 1913); A. Huber (1998).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Ursprüngliche Vorkommen an natürlich halboffenen Stellen an größeren Felsen, außerdem in Trockenrasen sowie an etwas anthropogen beeinflussten Stellen an Straßenanschnitten oder Fußpfaden. In früheren Zeiten extensiver Landnutzung wird gelegentlich über reichere Vorkommen berichtet. Die schon immer seltene Art ist jedenfalls zurückgegangen, die heutigen Vorkommen sind fast immer sehr klein, außerdem ist sie unbeständig im Auftreten. Gefährdet vor allem durch Nutzungsauflassung mit anschließender Verbuschung. Eine wegen großer Seltenheit gefährdete Art, in manchen Gegenden seit Jahrzehnten verschollen: RL R.