Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Gehört zu den schwierigsten Arten der Gattung und erscheint uns taxonomisch noch immer nicht völlig geklärt. Schuster (1980) und Damsholt (2002) nennen diese Pflanzen Cephaloziella spinigera und unterteilen sie in die Formen spinigera und striatula. K. Müller (1905–1916 und 1951–1958) stellt C. spinigera zu C. elachista, der sie bezüglich der Zellgrößen ähnlich ist, und betrachtet C. striatula = Cephaloziella subdentata als eigenständige Art, die von C. elachista schon durch die kleineren Zellen gut zu unterscheiden ist. Cephaloziella elachista und C. spinigera werden in eine eigene Sektion Schizophyllum gestellt, die durch tief geteilte Blätter mit lang ausgezogenen, schmalen Blattlappen gekennzeichnet ist, was eine vermeintlich leichtere Bestimmung ermöglicht. Dies trifft jedoch nur für die C. elachista ähnlichen Formen zu, während die subdentata-Formen sich teilweise stark anderen Artgruppen, insbesondere C. rubella, annähern. Nur im Schlüssel von Douin (1928) findet dieser Umstand Berücksichtigung. Die von Schuster und Damsholt herausgestellte, teilweise kupferrote Färbung ist zwar zutreffend, findet sich aber ganz ähnlich auch bei Formen von C. rubella, welche außerdem ebenfalls am Blattgrund manchmal einen Zahn haben können. Erst durch sorgfältige Vergleiche mit richtig bestimmtem Material wird man die beiden Arten unterscheiden lernen. Cephaloziella spinigera ist eine streng kalkmeidende Art, sie findet sich in sauren Mooren und auf Torf zwischen Sphagnum-Arten und Cephalozia connivens, Leucobryum glaucum und ähnlichen Arten. Daneben wächst sie auch auf sehr saurem Humus an halbschattigen Stellen über Felsen und Blöcken in montanen Nadelwäldern, hier mit Tetraphis pellucida, Pohlia nutans und Schuppen von Cladonia digitata. Cephalozia spinigera fo. spinigera Die fo. spinigera kommt nur in nassen, sauren Mooren vor: TH: 5427/4 Im Stedtlinger Moor, zwischen Sphagnum-Arten, 30.08.1975, LM. BY: 5733/1 NSG Reginasee NO Schwärzdorf, mooriges Ufer, zwischen Sphagnum-Arten, Cephalozia connivens und Cephaloziella rubella, 17.05.1994, WS; 5526/121 NSG Großes Moor, 12.09.2006 (!!). Cephaloziella subdentata Warnst. (C. spinigera fo. striatula) Diese mehr xerophytische Form kommt auf saurem Humus, zwischen Blöcken und Totholz vor. Sie wurde mehrfach in niederschlagsreichen höheren Lagen des Thüringer Waldes und des Schwarzwaldes gefunden und ist jedenfalls auch in anderen höheren Silikatmittelgebirgen an ähnlichen Stellen zu erwarten: BB: 3043/2 Typuslokalität: Schwanenpuhl bei Lindow, zwischen Polstern von Dicranum bergeri und Sphagnum compactum, 30.07.1893, Warnstorf (1903). TH: 5330/4 Oberster Katzentiegel N Großer Eisenberg NW Schmiedefeld, 21.05.1988, LM; 5432/1 Weiße Schwarza O Katzhütte, 25.04.1981, LM; 5432/3 Pechseifenbach WNW Scheibe, 12.06.1989, LM; 5532/1 morsches Holz am Hochmoor im Wald SW Friedrichshöhe, 31.05.1988, LM; 5532/2 Kieferle bei Steinheid, Moorboden, 21.07.1968, LM, teste R. Grolle. BW: 7315/3 Hornisgrindegebiet, Weg von der Seibelsecke zum Biberkessel, auf Waldboden, 1020 m, 17.07.1994, leg. U. Schwarz, Nr. 1503, det. K. Damsholt (!); 8116/4 Plateau des Scheffheu N Aselfingen, Dogger, feuchtschattiges morsches Holz in Fichtenaufwuchs, 750 m, 12.11.1964, leg. R. Düll (!).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art dürfte insgesamt selten sein. Wir haben in die Karte nur die uns vorliegenden Belege eingezeichnet. Alle Literaturangaben wurden wegen großer Unsicherheiten nicht berücksichtigt.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Wegen mangelhafter Datenlage ist eine Bewertung derzeit nicht möglich. Die Vorkommen in Hochlagen der Mittelgebirge dürften nicht gefährdet sein. Die derzeit bekannten Moorwuchsorte liegen in Naturschutzgebieten.