Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, grüne, etwas glänzende, meist dichte, niedergedrückte und etwas struppige Rasen. Streng kalkmeidende Art auf saurer Borke, morschen Baumstrünken, saurem Humus, an Farnstöcken und Carex-Bulten, seltener auf kalkfreier Erde und an saurem Gestein. An schattigen, luftfeuchten bis feuchten Stellen vor allem in Erlenwäldern und feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern, im Hügelland und in den Mittelgebirgen auf kalkfreien, feuchten Gesteinen wie Sandstein und Porphyr. Begleitarten sind: Dicranum montanum, D. flagellare, Tetraphis pellucida, Lophocolea heterophylla, Mnium hornum, Plagiothecium succulentum, P. curvifolium, P. laetum, Pohlia nutans, Hypnum cupressiforme, Herzogiella seligeri. Kennart des Orthodicrano-Plagiothecielletum latebricolae. Zu Ökologie und Soziologie liegt eine recht umfangreiche und teilweise sehr ausführliche Literatur vor: Philippi (1996); Manzke & Wentzel (2002); Marstaller (1987b; 1990; 1994); Drehwald & Preising (1991); Doll & Richter (1993); Erdnüss & Fischer (2000); Neumayr (1971); Dunk (1972).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hauptverbreitung im Flachland, in einigen größeren Flusstälern sowie im Hügelland in Moorniederungen. Im Bergland selten. Norddeutsches Flachland: Mehr oder weniger gleichmäßig durch das ganze Gebiet verbreitet. Mitteldeutschland: Hauptverbreitung in Südhessen und in der Lausitz. Sonst sehr zerstreut bis selten, aber durch das ganze Gebiet. BW: Vor allem im Rheintal, sonst sehr selten: Philippi (1996); Nebel & Philippi (2001); 7118/4 Dollbronnenklinge NO von Schellbronn, an Sandstein, 04.05.1995, LM. BY: Nordbayern: Zerstreut in den Keupergebieten Mittelfrankens und in den Vorbergen des Bayerischen Waldes: Neumayr (1971); L. Meierott (!); K. v. d. Dunk (1992; in litt.); M. Reimann (in litt.); K. Gross (in litt.); Paul (1943); A. Huber (1998); 6633/2 Bachschlucht NO von Grünsberg, an Keupersandstein, 01.05.1995, LM. Südbayern: Bislang wenige Nachweise: Philippi (1996); L. Krieglsteiner (!); Paul (1943); Herzog & Paul (1920); Springer (2001).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Bestände sind fast immer klein, die Art muss gezielt gesucht werden und ist noch immer in manchen Gebieten übersehen. Eine Gefährdung von Plagiothecium latebricola im Gesamtgebiet ist derzeit nicht erkennbar, was jedoch eine gewisse Schutzbedürftigkeit in Teilgebieten nicht ausschließt.