Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Kleine, grüne bis olivgrüne Pflanzen, meist einzeln zwischen anderen Moosen, selten in lockeren, reinen Rasen. Auf offener, lehmigtoniger, auch sandigkiesiger oder etwas torfhaltiger, kalkarmer, aber basenreicher Erde. Überwiegend an feuchten Stellen an Grabenrändern, auf Auenlehm in feuchten Niederungen, Feuchtwiesen und Brachäckern sowie an Rändern von Waldwegen und auf wechselfeuchten Sturmwurfflächen in Wäldern. Charakteristische Begleitmoose sind Pottia truncata, Bryum rubens, Weissia brachycarpa, Dicranella staphylina und Fissidens taxifolius. Ausführliche soziologische Angaben finden sich bei Ahrens (2002).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Bislang nur wenige Angaben im Hügel- und Bergland Mittel- und Süddeutschlands bis in die Alpen. Aus dem norddeutschen Tiefland liegen keine Nachweise vor: NW: Erst in jüngster Zeit entdeckt, Erstnachweis 4609/2 bei Hattingen, Risse (1994). Mehrfach im Münsterland, Schmidt & Heinrichs (1999); 4605/12 Hülser Bruch, 29.12.1991, Abts (!). HE: Limpricht (1890); J. Futschig (FR !); G. Schwab (in litt.); 5418/1 Wieseckaue bei Gießen, Randbereich einer Flutmulde, 05.03.1994, K. Anders (!). TH, ST: Loeske (1903); Meinunger (1992); 5730/1 Grabenrand NO Hellingen, 10.09.1977, LM. SN: Riehmer (1925); F. Müller (1996; 2004). RP, SL: Caspari et al. (2000); Düll (1995); Milde (1869); Caspari (2004); H. Lauer (2005). BW: Nebel & Philippi (2000); Ahrens (2002); 6826/2 M. Reimann. BY: In der Literatur nur alte Angaben aus Nordbayern: K. Müller Hal. (1853); Familler (1911; 1913). Neuerdings in den Alpen gefunden: 8527/3 Schönberger Ache bei Obermaiselstein, Grasböschung, auf Erde, 950 m, 15.09.2001, M. Reimann (!); 8343/3 Waldweg oberhalb Lueck, 950 m, 17.04.2002, und Grabenaushub Leyerertratte, 970 m, 21.04.2002, H. Köstler (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art galt bis in die jüngste Vergangenheit als sehr selten und wurde dementsprechend als stark gefährdet eingestuft, Ludwig et al. (1996); Nebel & Philippi (2000). Sie ist sehr leicht zu übersehen, die Nachweise in neuester Zeit, auch in Gebieten, in denen sie bislang unbekannt war, zeigen, dass sie nicht ganz so selten ist wie bisher angenommen. Die meisten Vorkommen liegen an anthropogen beeinflussten Stellen. Trotz ihrer Seltenheit vermag sie sich offenbar auch unter derzeitigen Wirtschaftsbedingungen aus eigener Kraft zu behaupten und kann als ungefährdet gelten.