Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Art unterscheidet sich von dem nahe verwandten Fissidens bryoides vor allem durch die nackten Antheridien in den Achseln der mittleren und oberen Blätter, die nach unseren Beobachtungen öfter ein schmales, langes Trägerblatt haben. Die Blattspitze ist etwas breiter als bei Fissidens bryoides und meist etwas gezähnelt. Milde (1869) hält sie „wegen ihres eigentümlichen Blüthenstandes und der gezähnten Blätter für eine höchst ausgezeichnete Art“. Charakteristisch ist vor allem ihre Ökologie, sie wächst fast ausschließlich auf mit Schlick und Schwemmsand überzogenen festen Unterlagen (Bäume, Steine, Felsen und Mauern) im Überschwemmungsbereich großer Flüsse, immer in Gesellschaft von Tortula latifolia, Leskea polycarpa und Leptodictyum riparium. Soziologische Aufnahmen bei Frahm (1971). Die Abgrenzung gegen bestimmte Formen von F. bryoides ist noch nicht völlig geklärt, man vergleiche dazu die Anmerkung bei letzterer Art.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Das Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in den großen Flusstälern in tieferen Lagen: Ems und Weser: de Bruyn & Homm (1993); Koperski (1998); Elbe: Jensen (1952); Frahm & Walsemann (1973); M. Siemsen (2003); Linke et al. (1998); 2627/1 Winsener Marsch, angeschwemmter Baumstamm am Ilmenaukanal W Tönnhausen, 06.10.1997, WS; F. Müller (2004). Spree, Oder und Neiße: F. Müller & Rätzel (1995); Rätzel et al. (1997); F. Müller & Reimann (1998–1999); F. Müller (2004); 3949/3 Puhlstrom W Schlepzig oberhalb der Wasserkante, 06.10.1996, LM. Zschopau: 5244/32 Zschopau, Felsüberhang unterhalb des Wehres in der Spritzwasserzone, 10.1999, S. Biedermann, det. WS. Nahe: Caspari et al. (2000; 2004); Donau: 7141/2 Auwaldrest NO Straubing, 03.09.1994; 7142/4 Donauinsel O Irlbach, 02.09.1994; 7143/4 Auwald S Donaubrücke bei Deggendorf; NSG Isarmündung, 01.09.1994; 7244/1 NSG Staatshaufen, 04.09.1994; 7344/2 S von Mühlau, an alter Weide, 05.09.1994, LM, WS und I. Nuss; Rhein: Nebel & Philippi (2000). Angaben außerhalb dieser Gebiet bedürfen der Überprüfung, z. B. Loeske (1903).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art benötigt regelmäßig überschwemmte, gut entwickelte und vom Menschen wenig beeinflusste Auwaldstandorte. In ausgebauten oder aufgestauten Flussabschnitten ist sie selten oder fehlt. Die reichsten Vorkommen befinden sich im badischen Rheintal, hier ist die Art noch wenig gefährdet: RL 3, Nebel & Philippi (2000). In den übrigen Gebieten ist sie wegen Seltenheit gefährdet: RL R, so etwa in BB: Klawitter et al. (2002). In BY fanden wir sie mit I. Nuss in Auwäldern an der Donau zwischen Straubing und Vilshofen an mehreren Stellen in schönen Beständen, auch hier ist die Art durch den geplanten Flussausbau stark gefährdet.