Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Diese Art wurde erst 1994 von Hedenäs beschrieben, eine ausführliche Beschreibung und Bestimmungshinweise geben Erzberger (1996) und Nebel & Philippi (2001). Die Pflanzen sind mehr graugrün als Hedwigia ciliata und unterscheiden sich im Gelände durch die trocken zurückgebogenen bis abgeknickten Blattspitzen, besonders im oberen Teil steriler Triebe. Zur Ökologie der Art liegen genauere Angaben von Erzberger (1996) und Caspari (2004) vor. Die Art wächst besonders in wärmeren, klimatisch atlantisch getönten Gegenden und wird im Gebiet von West nach Ost deutlich seltener. Sie wächst sowohl auf kalkfreien als auch basischen Silikatgesteinen, steht offener als H. ciliata, meidet aber trockenwarme Tieflagen. Ebenso wie H. ciliata findet sie sich manchmal auch epiphytisch. Die Vergesellschaftung entspricht weitgehend der von H. ciliata, doch sind genauere Untersuchungen erforderlich, soziologische Aufnahmen liegen bislang nicht vor.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Hedwigia stellata kommt von der Küste bis zum Alpenrand vor, hauptsächlich im Tiefland und im Hügelland, die höchsten Fundstellen liegen bei 1070 m im Schwarzwald. Der Verbreitungsschwerpunkt scheint im Westen und Südwesten zu liegen, besonders im Saar-Nahe-Hügelland. Eine erste umfassende Übersicht für das Gesamtgebiet gibt Erzberger (1996). Inzwischen liegen weitere, genauere Untersuchungen für RP: Lauer (2005), SL: Caspari (2004) und BW: Nebel & Philippi (2001) vor. Nachfolgend bringen wir nur Nachweise, die in vorstehend genannter Literatur noch nicht verzeichnet sind: SH: Siemsen et al. (2000). MV: Erzberger (1996a). NE: Homm (1998); M. Koperski (in litt. !). BB: Schaepe (1996); Rätzel et al. (2004); 2746/2 Brüsenwalde, 26.04.1998, M. Siemsen, conf. P. Erzberger. NW: Schmidt & Heinrichs (1999); Düll (2000). HE: 5721/3 Gelnhäuser Weinberge, um 1814, Herbar Cassebeer (!); 5315/2 Amdorf-Farbmühle, südwestexponierte Felswand, Silikat, 02.10.1996, P. Erzberger (!). TH, SN: 5337/2 und 5538/1, R. Marstaller (in litt.); F. Müller (2004); 4954/11 Löbauer Berg, 6/2004, leg. C. Martin, det. F. Müller (in litt.). BW: 7128/3, 11.02.2003, P. Erzberger (in litt.); 7221/1 Stuttgart, Judenfriedhof, an einem alten Granitgrabstein, 27.08.2004, M. Preussing (!). BY: Marstaller (2002) und 5526/3, K. Offner (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen liegen genauere Angaben nicht vor. Die Gefährdungssituation entspricht weitgehend der von Hedwigia ciliata. Im Schwarzwald und in den linksrheinischen Mittelgebirgen scheint die Art derzeit nicht besonders gefährdet, in allen übrigen Gebieten muss sie (mindestens) als gefährdet eingestuft werden: RL 3.