Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die Gattung Chiloscyphus ist ein sehr variabler Komplex, der traditionell in die zwei Arten C. polyanthos und C. pallescens untergliedert wird, so bei K. Müller (1951–1958) und Paton (1999), dem wir uns anschließen. Beide Arten sind vor allem durch die Zellgrößen zu unterscheiden, außerdem zeigen sie im Gebiet, zumindest im Mittel, ein deutlich unterschiedliches ökologisches Verhalten. Trotzdem sind beide in sich immer noch ziemlich variabel, und nicht jede Probe lässt sich eindeutig bestimmen, man vergleiche etwa die in Koperski et al. (2000) genannten Synonyme. Chiloscyphus polyanthos wächst meist dicht angepresst auf nassem bis dauerfeuchtem Silikatgestein. Meist bildet es blass- bis dunkelgrüne Überzüge oder geschlossene Rasen an und in kleineren Bächen, wobei es bei nicht zu starker Gewässerverschmutzung sogar noch gefördet wird. Es ist charakteristischer Bestandteil verschiedener Gesellschaften der Klasse Platyhypnidio-Fontinalietea antipyreticae. Begleiter sind: Rhynchostegium riparioides, Brachythecium rivulare, Conocephalum conicum, Rhizomnium punctatum, Dichodontium pellucidum, Scapania undulata, Amblystegium fluviatile. Ökologische und soziologische Angaben bei: Neumayr (1971); Hertel (1974); Marstaller (1987); Drehwald & Preising (1991); C. Schmidt (1993); Baumann & Stetzka (1999).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Durch das ganze Gebiet, von der Küste bis zur Waldgrenze. Ihre Hauptverbreitung hat die Art in der submontanen und collinen Stufe. Häufig in tieferen Lagen der Silikatmittelgebirge in den Bereichen, wo Scapania undulata in den Bächen verschwindet, sowie überall in waldreichen Sandsteingebieten des Hügellandes. Im Flachland vor allem auf Geschiebeblöcken in Waldbächen der Endmoränengebiete. Sonst in Mittel- und Süddeutschland nur vereinzelt. Auch in den Alpen nur zerstreut an kalkfreien Stellen, höchste Fundstelle: 8532/3 Hirschbichl, Raiblersandstein, zwischen Brachythecium rivulare, 1770 m, 27.10.1989, R. Lotto (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art ist in den Hauptverbreitungsgebieten häufig und bildet oft große Bestände aus, wobei sie durch mäßige Gewässerverschmutzung sogar noch gefördert wird. Sie ist im Gebiet ungefährdet.