Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Verworrene, niederliegende, je nach Belichtung hell- bis dunkelgrüne Rasen. Die Art ist recht variabel, kleine Formen erinnern an Amblystegium serpens, große Formen sind Pseudoleskea radicosa sehr ähnlich und unterscheiden sich vor allem durch fehlenden Zentralstrang des Stämmchens. An den Astblättern springen die distalen Enden der Rippenrückenzellen papillös vor, häufig auch bei den Laminazellen, doch wechselt die papillöse Bekleidung in weiten Bereichen zwischen stark rau und fast glatt. Auf Kalk- und basischem Silikatgestein, gelegentlich an Baumstämmen und Wurzeln sowie auf Humus. Unterhalb der Waldgrenze an halbschattigen bis schattigen Stellen auf umherliegenden Blöcken und Gestein in Gebüschen und lichten Wäldern, oft mit Anomodon rugelii, Brachythecium geheebii, Hylocomium umbratum, Paraleucobryum longifolium, Grimmia hartmanii, auch sekundär in alten Steinbrüchen, auf Lesesteinhaufen und an Wegsteinen. In den Alpen auch an offenen Stellen, besonders an umherliegenden Blöcken in Weidegebieten, hier meist mit Ptychodium plicatum und Tortula norvegica. Zu Soziologie und Ökologie ist bisher wenig bekannt, einige Hinweise geben Nebel & Philippi (2001). Bei Eggensberger (1994: 58) wird die Art als Begleiter in Gesellschaften der Potentilletalia caulescentis genannt. Höper (1996) bezeichnet sie als schwache Kennart der Tortula norvegica-Gesellschaft.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen häufig, selten in einigen höheren Mittelgebirgen, manchmal vorübergehend an Sekundärstandorten: (NW): Unsichere, unbelegte und nicht in die Karte übernommene alte Angabe: 5203/3 Cornelimünster, Düll (1980). Nach Schmidt & Heinrichs (1999: 218) „sehr unwahrscheinlich“. HE: Nur in der Hohen Rhön: Geheeb in Grimme (1936). An den nachkontrollierten Stellen bis heute noch existent: K. Offner (!) und (!!). TH: Meinunger (1992); 4330/4 im Ilfelder Tal, auf Felsblöcken, mit Sanionia uncinata und Grimmia hartmanii, 1899, Oertel in Loeske (1903); 4627/3 Waldrand W von Flinsberg, Lesesteinhaufen an einem Weg, 12.09.2001, WS; 5427/2 auf Basaltblöcken auf der Geba, 2004, M. Preussing (!). SN: Sehr selten im Erzgebirge: Riehmer (1926); Borsdorf (1984); Borsdorf & Siegel (1988); F. Müller (1996; 2004); Baumann & Reimann (2001); Biedermann (2000); Baumann & Escher (2002). BW: Selten im Hochschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb: Nebel & Philippi (2001). BY: Nordbayern: In der Hohen Rhön an allen alten Fundstellen noch vorhanden: K. Offner; C. Schmidt; eigene Funde und 5625/2 Arnsberg, 16.10.2003 (!!). In den Hochlagen des Bayerischen Waldes ebenfalls überall noch vorhanden: J. Futschig (FR !); M. Koperski (!); M. Reimann (!); 7248/2 Granitblock am Dreisessel, 15.10.2000, M. Preussing (!); eigene Funde. Ältere Literaturangaben: Familler (1913); Walther & Molendo (1868); F. & K. Koppe (1931). Südbayern: In den Alpen verbreitet und häufig. Im Vorland selten: 8028/4 W von Mayers, 03.04.1997, WS.
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) In den Alpen oft in großen Beständen und ungefährdet. In der Hohen Rhön und im hohen Bayerischen Wald haben sich die meist nicht großen Bestände in Naturschutzgebieten gut erhalten, außerhalb von Schutzgebieten ist die Art schutzbedürftig: RL 3. In allen übrigen Fundgebieten wegen großer Seltenheit gefährdet: RL R.