Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Die hier behandelten Pflanzen werden teils als eigene Art Orthotrichum nudum Dicks., teils als Varietät oder auch nur Form von O. cupulatum aufgefasst. Sie unterscheiden sich von der Hauptart durch kahle Kalyptra, stärker emporgehobene Kapseln und den feuchteren bis nassen Standort, doch gibt es alle Übergänge zur Hauptart. Die Varietät wächst an zeitweise überfluteten Mauern, an Wehren und auf Steinpackungen an Flüssen und Kanälen. Begleiter sind: Cinclidotus nigricans, C. fontinaloides, Schistidium apocarpum, Bryum argenteum und Grimmia pulvinata. – Orthotrichum limprichtii I. Hagen Diese alpine Art steht Orthotrichum cupulatum sehr nahe und unterscheidet sich vor allem durch kleine, rundliche Kapseln und grob papillöse Zähne des Exostoms. Neuerdings wird sie meist nur noch als O. cupulatum var. fuscum (Venturi) Boulay geführt, etwa bei Koperski et al. (2000). Schlüsslmayr (2005) betrachtet sie als eigenständige Art und bringt gute Abbildungen. Bislang im Gebiet nicht sicher nachgewiesen, aber vielleicht in Hochlagen der Alpen noch zu erwarten. – Zwei ältere Angaben sind zu streichen: 8241/1 Hochgern, Paul (1924), zwei Belege in M gehören zu O. cupulatum, rev. LM; 8532/4 Wettersteingebirge, Poelt (1955), der Verfasser bemerkte bereits: „nicht ganz typisch, ... im Peristombau an O. abbreviatum Grönv. anklingend“. Letztere Art wird heute als Synonym zu O. cupulatum gestellt.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Varietät wurde nicht systematisch kartiert und von manchen Bearbeitern überhaupt nicht beachtet. Die Karte ist sehr unvollständig, solche Formen sind jedenfalls viel weiter verbreitet als angegeben. Hauptsächlich in den größeren Flusstälern des Flach- und Hügellandes, regelmäßig auch an Steinpackungen an den größeren Alpenflüssen.