Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Erst durch die Arbeit von Frisvoll (1988) ist die Art klar abgegrenzt worden. Sie ist erst in neuerer Zeit wieder stärker beachtet worden, unbelegte ältere Literaturangaben, z. B. N. Jensen (1952); Reimers (1941) wurden für die Kartierung nicht verwendet. Grüne bis gelbgrüne, oft verzweigte, niederliegende Rasen oder Decken auf frischen bis feuchten, kalkfreien Silikatfelsen, meist an schattigeren Stellen als Racomitrium heterostichum. Soziologische Untersuchungen liegen noch nicht vor. Nach Caspari (2004) wächst die Art oft benachbart mit Andreaea rupestris und Cynodontium polycarpum. Marstaller (1994a) nennt sie als Begleiter im Andreaeetum petrophilae.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Verbreitung der als boreomontan bezeichneten Art ist erst stückweise bekannt, doch zeichnet sich ein deutlicher Verbreitungsschwerpunkt in den höheren Silikatmittelgebirgen ab. Im Flachland selten auf erratischen Blöcken: NE: 2726/3 Granitblöcke im Wald SO Nindorf, 17.10.1997, (!!) und K. Buse; 3211/1 Steingrab NO Groß Berßen, 07.09.2000, LM. NB, ST: Solling: 4223/4 Sandsteinbruch S Abbecke, 12.10.1995, LM. Harz: Geprüfte Angaben durch Frisvoll (1988) und Koperski (in litt.). Literaturangaben bei Loeske (1903) wurden in die Karte aufgenommen, bedürfen aber der Prüfung. NW: Frisvoll (1988); Belege Herbar Düll (!); Abts & Frahm (1992); eigene Funde: 4816/4 Straßenfelsen N Girkhausen, 630 m, 13.06.1997, 5113/4 kleiner Schieferfelsen S Eiserfeld, 05.06.1997. HE: Meinunger (1992); 5816/4 Kleiner Mannstein S Fischbach, 21.05.1997, LM. TH: Im Thüringer Wald zerstreut, Schiefergebirge selten: Frisvoll (1988); Meinunger (1992). SN: Ältere, ungeprüfte Angaben bei Riehmer (1925) werden mit Vorbehalt hier aufgenommen. Geprüfter Beleg: 5050/2 Polenzgrund bei Hohenstein (HAL, det. WS); neuere Angaben: Marstaller (1992; 1994a); Reimann (1997); F. Müller (2004). RP, SL: Frisvoll (1988); Caspari et al. (2000); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: Im Schwarzwald zerstreut, sonst sehr selten: Nebel & Philippi (2000); 8315/2 Felsen im Schlüchttal N Allmut, 30.08.1998, LM. BY: Ältere, überprüfungsbedürftige Angaben: Familler (1911); Meinunger (1992). Nordbayern: In den ostbayerischen Grenzgebirgen zerstreut, sicher weiter verbreitet als angegeben: 5835/1 Steinachklamm S Wildenstein (!!); 6541/1 Bahneinschnitt bei Rosenthal (!!); 6742/4 an Felsen am Westfuß des Haidstein NW Meinzing (!!); 6743/3 Hoher Bogen N Untersettling (!!); 7043/4 Vogelsang O Kalteck (!!); 7044/3 Oberbreitenau, leg. R. Lübenau, det. WS; 7248/2 Pleckensteiner Forst W Frauenberg (!!); 7448/2 Luessen NO Eidenberg (!!); weitere Belege M. Koperski (!) und U. Teuber (!). Alpen: Selten im Allgäu und auf Findlingen am Alpenrand: 8526/4 und 8527/3 Bolgengebiet und 8428/1 Wertacher Horn, R. Lübenau (!); 8433/4 Kaltwassergraben O Krün und 8533/1 N Klais, R. Lotto (!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Über Bestandsgrößen liegen nur sporadische Angaben vor, meist dürfte es sich um kleinere Populationen handeln. In den höheren Mittelgebirgen ist die Art vermutlich weiter verbreitet als angegeben. In den übrigen Gebieten dürfte sie auch bei besserer Durchforschung eine Seltenheit bleiben, zumindest hier erscheint eine Einstufung als gefährdet angemessen: RL 3.