Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Diözische, meist rotgrün gescheckte Pflanzen mit 12–16 µm großen Sporen. Von Pohlia nutans durch die Geschlechtsverteilung, von P. sphagnicola durch anderen Standort, von P. schimperi durch dicke, grannenförmig austretende Rippe unterschieden. Ausführliche Artbeschreibung bei Warnstorf (1906) und Nyholm (1993). Auf kalkfreien, offenen, dauerfeuchten Sand- und Lehmböden in Ausstichen und feuchten Dünentälern zwischen Calluna vulgaris, Juncus squarrosus, Drosera rotundifolia, Lycopodium inundatum, L. clavatum, Polytrichum perigoniale, P. piliferum, Pohlia nutans, Riccardia incurvata, Lophozia capitata, Cladopodiella francisci, Haplomitrium hookeri und ähnlichen Arten. Nur von wenigen Stellen im zentraleuropäischen Hügel- und Tiefland von Polen, Dänemark und Deutschland bekannt. Die sehr unscheinbaren, fast immer sterilen, rötlichen Pflanzen werden aber auch leicht übersehen und nicht erkannt.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Bisher nur aus dem westfälischen Bergland und dem nordostdeutschen Flachland bekannt: MV: 1444/4 Dünenheide auf Hiddensee, Rand eines Dünentälchens. Hier zuerst von Fröde (1958) entdeckt und 1995 von C. Berg wiederbestätigt: Wiehle & Berg (2000, !). BB: 3347/1+3 am 13. Mai 1900 im Bahnausstich zwischen Buch und Röntgental von Osterwald entdeckt und beschrieben: Die Vergesellschaftung wurde eingangs dargestellt. Durch Verbuschung infolge ausbleibender Pflegemaßnahmen sind alle diese Arten (und viele mehr) längst wieder verschwunden. Ein Verzeichnis aller daselbst gefundenen Moose gibt Osterwald (1910). NW: 4814/1 N Altenvalbert, lehmige, abgeschobene Wegböschung, mit Ditrichum pallidum, Bryum rubens u. a. Das spärliche und sterile Material dürfte wahrscheinlich hierher gehören, 20.06.1997 (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007) Die insgesamt sehr seltene Art ist im Gebiet vom Aussterben bedroht: RL 1. Neben der Erhaltung der letzten verbliebenen Reste naturnaher Dünenvegetation an der Küste sollte im Binnenland zumindest versucht werden, durch Anlage von Artenschutzgewässern diese und viele weitere hochgradig gefährdete Arten zu schützen. Die diesbezüglichen Ausführungen bei Düll (1994) dazu sind nicht sachdienlich. Solche Gewässer müssen eine sehr breite, flache Uferzone mit wechselnden Wasserständen haben, jegliche Eutrophierung muss ausgeschlossen werden, in regelmäßigen Abständen müssen stärker zuwachsende Abschnitte wieder freigeschoben werden, was beim heutigen technischen Stand durchaus mit geringem Kosten- und Zeitaufwand möglich ist.