Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007) Eine weitere, mit Tortula aestiva und T. obtusifolia sehr nahe verwandte Art. Sie unterscheidet sich durch abgerundete oder stumpfliche Blätter. Eine gute Beschreibung mit Abbildungen gibt Roth (1904). Weitere Literatur: Mönkemeyer (1927); Loeske (1934a). Während Tortula obtusifolia ein immer gut entwickeltes Peristom und Sporen um 8–10 µm zeigt, hat T. lingulata ein sehr stark reduziertes, rudimentäres Peristom und deutlich größere Sporen um 12 µm.
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007) Die Art war bisher nur von wenigen Stellen in Osteuropa bekannt, wo sie senkrechte Sandsteinwände, meist in Begleitung von Gyroweisia tenuis besiedelt. Sie wurde jetzt auch an einer Stelle im Gebiet nachgewiesen: BW: 7415/1 Nordschwarzwald, Hornisgrinde, Karwand Biberkessel. Nordexponierte, überhängende Felswand aus Bundsandstein, mit Leiocolea heterocolpos, 1050 m. Die Art wurde von S. Caspari entdeckt und zunächst als Tortula obtusifolia bestimmt. Ein am 08.06.2003 von M. Lüth mit Sporogonen gesammelter Beleg wurde von LM als T. lingulata erkannt. Die Pflanzen stimmen in allen Punkten mit der Beschreibung bei Roth (1904) überein. Außerdem stand Vergleichsmaterial aus Estland zur Verfügung: Sandstein – Steilufer des Flusses Pärnu bei Tori, an senkrechten Felsflächen mit Gyroweisia tenuis, 04.08.2003, M. Lüth Nr. 4256 (!).